ascent AG: Sparen wird langsam wieder interessanter – doch trotz steigender Zinsen hält auch die Verbraucherzentrale Aktien beim Vermögensaufbau für unverzichtbar
Im Bestreben, sich der steigenden Inflation in der Eurozone entgegenzustemmen, hat die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im Juli eine Zinswende eingeleitet und die Zinsen um 0,5 Prozent erhöht. Schon im September folgte der nächste und mit 0,75 Prozentpunkten größte Zinsschritt seit Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002: Der wichtigste Leitzins, der Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft, liegt seitdem bei 1,25 Prozent. Grund für diese Zinsanhebung in historischem Ausmaß waren Inflationsraten in Europa, die mittlerweile Rekordhöhen erreicht hatten. Obwohl der EZB-Rat ausdrücklich weitere Erhöhungen angekündigt hat, machen wir darauf aufmerksam, dass Festzinsprodukte für den Vermögensaufbau beim aktuellen Zinsniveau nicht geeignet sind. Auch die Finanzexperten der Verbraucherzentrale haben darauf hingewiesen, dass die Zinserhöhungen das Sparen zwar langsam wieder attraktiver machen, Tages- und Festgeldkonten, Sparbriefe und Co. jedoch weiterhin ein entscheidendes Problem haben: die hohe Inflation.
ascent AG: Realzinsen – wenn der Zinssatz auf die Inflation trifft
Eigentlich ist es eine gute Nachricht: Dank der EZB-Entscheidungen der vergangenen Monate erhalten Sparende für ihre Bankeinlagen endlich wieder mehr Zinsen. Laut Verbraucherzentrale NRW sind bei langfristig angelegten Sparguthaben aktuell um die zwei Prozent zu holen. Was auf dem Papier gut klingt, gestaltet sich in der Praxis jedoch deutlich weniger überzeugend. Denn die Inflation in Deutschland befindet sich seit Juli 2021 auf Rekordniveau und hat zuletzt sogar zweistellige Werte erreicht: Im September 2022 stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 10 Prozent.
Wie wir hervorheben, gilt es, die Veränderung der Kaufkraft durch die Inflation in die Rechnung einzubeziehen, um den tatsächlichen Erfolg einer Zinsanlage zu beurteilen. Hier kommt der Begriff Realzins ins Spiel: Dieser bezeichnet den tatsächlichen Zinsertrag, also den Nominalzins nach Abzug der Inflationsrate. Und der Realzins liegt infolge der hohen Teuerungsraten trotz Zinsanhebungen derzeit deutlich im Negativbereich. Bei einem angenommenen Nominalzins von zwei Prozent und einer Inflationsrate von zehn Prozent würden Sparer derzeit ein Minus von acht Prozent machen.
Kurstief als Kaufchance
Anlagen in Geldwerte schrumpfen unter dem Einfluss der Inflation also aktuell, und das in einem rasanten Tempo. Doch Anleger sind den Teuerungsraten keineswegs schutzlos ausgeliefert, denn einige Vermögenswerte performen im Inflationsszenario deutlich besser als Bargeldanlagen. Zu diesen gehören traditionell Sachwerte, insbesondere Aktien. Zwar haben die über viele Jahre andauernden Börsenhochflüge mittlerweile vorerst ein Ende gefunden, doch noch immer sind Aktieninvestments auf lange Sicht die rentabelste Form der Geldanlage. Selbst größere Verluste wurden von den Aktienmärkten noch immer ausgeglichen und in eine attraktive Rendite verwandelt – doch eines ist für Investments an der Börse in jedem Fall mitzubringen: Zeit. Denn wenn die Kurse fallen, müssen Anleger diese Phase aussitzen können, um auf eine Markterholung nach dem Tief zu warten. Aus diesem Grund empfehlen wir Aktien nur für den langfristigen Anlagehorizont.
Fallende Kurse sind übrigens nicht immer etwas Negatives. Ein Umstand, den auch die Verbraucherzentrale NRW kürzlich in ihren Anlagetipps hervorgehoben hat: Schlechte Zeiten an den Aktienmärkten stellen für Anleger auch immer eine Chance dar, denn jetzt lassen sich selbst Premium-Aktien häufig zu vergleichsweise günstigen Kursen erwerben. Und wer zu Niedrigkursen eingekauft hat, kann sich beim nächsten Börsenaufschwung oft über satte Gewinne freuen. Auch hier braucht es gegebenenfalls wieder einen langen Atem, doch dann können Aktieninvestments einen wichtigen Beitrag für den langfristigen Vermögensaufbau leisten.
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