Börsen im Abwärtstrend: Mit ETFs sind Anleger den Kursverlusten hilflos ausgesetzt, aktiv gemanagte Aktienfonds können gegensteuern
Das Börsenjahr ist für Anleger bislang alles andere als positiv verlaufen. Die Inflationsraten erreichen, beflügelt nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg und die damit verbundene Rohstoffverknappung, Monat für Monat neue Höchstwerte. Durch Chinas Null-Covid-Strategie verursachte Lockdowns sorgen für eine zusätzliche Belastung der bereits seit langem knirschenden globalen Lieferketten. Die Börsen reagieren angesichts der vielseitigen Belastungsfaktoren demensprechend empfindlich, allein von Jahresbeginn bis Mitte des Jahres hatte der DAX gut 10 Prozent verloren. Seitdem ist es für Deutschlands wichtigsten Aktienindex noch merklich weiter bergab gegangen. Und zahlreiche Marktbeobachter halten die bereits erlebten Verluste nur für den Anfang.Wir nehmen Stellung zu den Erfahrungen der vergangenen Monate, den Aussichten für den Rest des Jahres und den Möglichkeiten für Fondsanleger.
Geldpolitik beeinflusst Aktienmärkte
Die internationalen Kapitalmärkte sind derzeit der Schauplatz eines Abwärtstrends, der von manchen bereits als Börsencrash auf Raten bezeichnet wird. Nahezu täglich verlieren die wichtigen Indizes ein bisschen mehr und ein Ende ist angesichts des aktuellen geldpolitischen Umfeldes nicht abzusehen. Denn wie wir hervorheben, sind die derzeitigen Verluste zumindest zum Teil durch Zinsängste der Anleger begründet. Für viele Jahre hat die Niedrigzinspolitik von Zentralbanken wie der Federal Reserve (Fed) in den USA und der EZB in Europa die Wirtschaft mit preiswertem Kapital versorgt und so auch die Aktienmärkte gestützt. Doch seit Monaten zeichnet sich dies- und jenseits des Atlantiks eine harte Zinswende ab, die dem Wirtschaftsfaktor Billiggeld einen Dämpfer zu versetzen droht.
Die US-Notenbank hat längst damit begonnen, ihre lockere Geldpolitik deutlich einzuschränken: Unter dem Einfluss der steigenden Inflation hob die Fed ihren Leitzins bereits im März um 0,25 Prozentpunkte und Anfang Mai um 0,5 Punkte an. Nachdem die Inflation in den USA trotz dieser Maßnahmen den höchsten Wert seit 40 Jahren erreichte, folgte Mitte Juni dann mit einer Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte der größte Zinsschritt seit 1994. Die neue Zinsspanne liegt nunmehr zwischen 1,50 und 1,75 Prozent; bis Ende des Jahres werden weitere Anhebungen auf 3 bis 3,5 Prozent erwartet.
Aus unserer Sicht als Marktbeobachtern ist dies eine schlechte Nachricht für die US-Aktienmärkte, denn die unerwartet deutliche Verschärfung des geldpolitischen Kurses und die konjunkturbremsende Wirkung der damit verbundenen Verteuerung des Geldes lässt viele Anleger schon heute eine Rezession befürchten. Und auch in Europa sind die Tage der ultralockeren Geldpolitik gezählt: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat für die nächste Sitzung im Juli eine Erhöhung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte angekündigt. Nach dieser ersten Zinsanhebung im Euroraum seit über einem Jahrzehnt gilt zudem eine weitere Erhöhung im September als so gut wie sicher. So dies die Inflation nicht unter Kontrolle bringt, wären sogar noch in diesem Jahr weitere Zinsschritte möglich, was auch in Europa ein Ende des billigen Geldes für die Wirtschaft bedeuten würde.
Passive Fonds machen Talfahrt der Aktienindizes mit
Gut diversifizierte Fondsportfolios sind in der Regel auch für Börsenturbulenzen gut aufgestellt. Doch ein Trendprodukt kann in derartigen Marktsituationen durchaus auch Fondsanleger in Schwierigkeiten bringen: ETFs. Diese börsengehandelten Fonds funktionieren, indem sie große Aktienindizes nachbilden. Was in guten Börsenzeiten attraktive Renditen verspricht, bedeutet in Zeiten fallender Märkte jedoch, dass die Fonds alle Bewegungen nach unten eins zu eins ebenfalls mitmachen. Die meisten großen Aktienindizes haben im bisherigen Jahresverlauf beträchtliche Verluste, zumeist im zweistellig negativen Bereich erlebt. Aufgrund ihrer passiven Anlagepolitik folgen ETFs den Börsen auf dieser Talfahrt, ohne jegliche Möglichkeit, die Verluste durch eine Anpassung der Strategie aufzufangen.
Bei aktiven gemanagten Investmentfons hingegen ist das anders: Hier können Fondsmanager jederzeit eingreifen, bei negativen Börsentrends also aktiv gegensteuern und beispielsweise auf besser performende Titel oder sogar Assetklassen umschichten.Wir haben bereits an anderer Stelle über die positiven Erfahrungen mit aktiven Fonds berichtet, die auch von Studien untermauert werden. Aus diesem Grund beziehen wir uns stets auch aktive Fonds in die Produktvorschläge für ein ausgewogenes Anlageportfolio ein.
Sie haben Fragen?
Finden Sie Ihren ascent Partner über die Partnersuche und fragen Sie unverbindlich nach Ihren Möglichkeiten.